Teil 1
Will stieß
Tullio mit aller Wucht die Treppe hinunter. Er hatte gewonnen. Aber
warum war Tullio so wild auf dieses Messer? Er sollte wohl doch noch
mal mit diesem alten Mann sprechen...
Doch er wurde aus
seinen Gedanken gerissen:
"Will, geht
es dir gut? Alles in Ordnung?"
Ohne auf Lyras
Frage zu antworten, sprach er seine Gedanken nun aus.
"Wie hieß
dieser alte Mann noch mal? Ich denke, wir sollten noch mal mit ihm
reden."
"Ich heiße
Giacomo Paradisi, "ertönte es nun hinter ihnen, keiner
hatte den Mann bemerkt. "aber ich denke, du willst was anderes
wissen, doch jetzt gib mir erst einmal deine linke Hand."
Will wunderte
sich und wollte sich erst weigern, doch Lyra kam ihm zuvor.
"Was wollen
sie mit seiner Hand? Will, pass auf! Er sieht zwar alt und schwach
aus, aber trau ihm nicht!!!" Lyra war noch sehr aufgedreht,
auch Pan flatterte in der Gestalt eines Spatzen wild um sie herum.
"Falls es
dich beruhigt, ich wollte sehen, ob er das Zeichen hat, ob er der
neue Träger ist.
Dem Träger
fehlen der kleine Finger und der Ringfinger der linken Hand, seht
ihr?" Er zeigte ihnen seine eigene Linke." Aber dem ist
nicht so, leider. Du bist nicht der neue Träger. Eigentlich
hätte es mich auch gewundert, du bist doch noch sehr jung, mein
Kind." Er sah Will fest in die Augen." Ich werde alt, ich
kann das Messer nicht mehr beschützen, das habt ihr eben ja
gesehen.
Darum will ich
euch in seine Geschichte einweihen, wenn mir etwas passiert, müsst
ihr den Träger finden, und ihn lehren, das Messer zu
gebrauchen."
"Und wir
können es nicht benutzen? Was ist eigentlich so besonderes
daran?"
"Das werde
ich euch ja jetzt erklären, mein Mädchen, also passt gut
auf":
Er erzählte
den beiden Kindern(und Pan) alles über das Messer, was sie,
bzw. der Träger wissen musste/n.
"Nun werde
ich euch noch zeigen, wie man ein Fenster öffnet." Er nahm
das Messer in die Hände." Der Träger muss seinen
Geist in die Spitze des Messers wandern lassen, und versuchen, mit
der silbernen Scheide des Messers einen Spalt in der Luft zu
ertasten. Für euch mag das seltsam klingen, doch er wird
wissen, was ich meine, wenn er es spürt. Nun soll er das Messer
hineinstechen, und einen Schnitt machen, so."
Etwa zur selben
Zeit, in einer anderen uns gut bekannten Welt:
"Trunks!!!
Komm endlich!" Die Stimme von Bulma Briefs hallte durch die
Gänge der Capsule Corp., doch Trunks kam nicht. Er stand in der
Küche, spürte, dass gleich etwas außergewöhnliches
passieren würde, etwas, dass sein Leben für immer
verändern könnte.
Doch er wusste
nicht was, und das beunruhigte ihn. Er sollte es bald erfahren, denn
in diesem Moment stieß Giacomo zu. Dicht vor Trunks erschien
plötzlich eine Messerklinge, erschrocken sprang dieser zurück.
'Was ist das? Wäre ich ein wenig weiter vorn gestanden, wäre
das jetzt irgendwo in meinem Körper! Sieht aus wie ein Teil
eines...'Er erstarrte in seinen Überlegungen, denn das Fenster
war nun ganz geöffnet, vor sich sah er den Ausschnitt eines
seltsamen Bildes: Ein alter, panisch blickender Mann, ein Mädchen
um die 13, und einen schwarzhaarigen Jungen, beide sichtlich
verwirrt. Um die beiden flog ein Kolibri hektisch im Kreis.
Doch plötzlich
begann sich das Fenster wieder zu schließen, der alte Mann war
aus seiner Starre erwacht und schien es an den Rändern zusammen
zu drücken. Er musste handeln, doch was sollte er tun? Ohne
noch mehr zu überlegen, sprang er dem Mann entgegen, die
Situation erinnerte doch ein wenig daran, als Boo mit Gotenks und
Piccolo im Raum von Geist und Zeit war. Dort wäre alles beinahe
noch schief gegangen.
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Alle starrten
erschrocken auf das Fenster, sie sahen in das Gesicht eines
lilahaarigen, sehr muskulösen Jungen.
Giacomo erwachte
als erster wieder aus seiner Starre. "und so schließt man
Fenster wieder" murmelte er leise, und wollte es mit den
Handflächen zusammendrücken, doch plötzlich kam der
lilahaarige Junge auf ihn zugeschossen.
Trunks sah sich
erst einmal um. Er war in einem Raum mit steinernen Wänden,
und... lag auf dem alten Mann!
Erschrocken
sprang er auf." Ähhm... Was ist das(er deutet auf das
Fenster) und wer seid ihr?
Erst jetzt
registrierte er den stechenden Schmerz in seiner linken Hand.
"Wie... wie habt ihr das gemacht? Ich... ich blute ja!"
Dann entdeckte er auch zwei seiner Finger auf dem Boden(Nein, nicht
wie zu einem blutigen Fragezeichen zusammengerollt, das wär
glaub ich ziemlich sichtbar abgeschrieben.), langsam stieg Übelkeit
in im auf, doch wollte er sich nichts anmerken lassen."
Antwortet mir, Fragen hab ich ja schon gestellt!"
Lyra rückte
näher an Will." Red du mit ihm, ich befrage das
Alethiometer, wenn er mich mal nicht beachtet . Er scheint wieso aus
deiner Welt zu kommen, einen Daemon hat er auf jeden Fall nicht."
Pantalaimon hatte sich in der Zwischenzeit in eine Maus verwandelt
und kuschelte sich eng an sie.
"Ja, Fragen
hast du wirklich genug gestellt, doch da du der Träger zu sein
scheinst," "Der Träger? Was bedeutet das schon
wieder?" " Da du der Träger zu sein scheinst, werde
ich dir deine Fragen auch beantworten, doch unterbrich mich
nicht!!!(muss ziemlich komisch wirken, Will ist schließlich
ein paar Jahre jünger.) Ich bin Will Perry, da Mädchen da
ist Lyra Listenreich, ihr Daemon, die Maus heißt Pantalaimon,
und der ältere Mann ist Giacomo Paradisi." "Trunks
Briefs mein Name." Nun war es Trunks, der verwirrt war. Ein
Dämon? Er sah nichts und niemanden, was Boo auch nur im
Entferntesten ähnlich sehen würde. "Du bist verletzt,
die Wunde blutet stark. Giacomo, haben sie irgendwas zum Verbinden?"
Nun endlich schien der alte Mann wieder zu sich zu kommen."
Wir... Ich bring schnell etwas, wir haben noch ein bisschen von
dieser Salbe, wartet... Es ist eine große Ehre, Träger zu
sein, bist du dir darüber im Klaren? Das Messer hat dich
auserwählt, dich allein."
"Nein
darüber bin ich mir noch nicht im Klaren, wie auch? Kann ich
nicht in meine Welt zurück, ich denke, wir haben bessere
Mittel..."
"Mag sein,
aber jetzt noch nicht. Hast du dir das Messer schon mal genau
angeschaut? Es gehört dir. Aber pass auf, die stählerne
Schneide ist mehr als scharf!"
'Na ja, ein wenig
seltsam wirkt das Messer schon, aber...Ich versteh das alles noch
nicht so recht, aber das wird schon werden. Hoffentlich.' Er hielt
nun das Messer, dessen Klinge in seiner Welt plötzlich in der
Luft gehangen hatte, in der Hand. Der Griff war aus einem sehr
dunklen Holz, wahrscheinlich Rosenholz gemacht, mit Golddraht waren
auf jeder Seite ein Engel eingelegt, einer mit offenen Flügeln,
einer mit geschlossenen. Die Klinge schien im ersten Moment trüb,
wies aber bei genauerem Hinsehen zahlreiche Schattenfarben in allen
möglichen Tönen auf.
Doch die
Schneiden unterschieden sich von einander, eine war aus blitzendem
Stahl, die andere wirkte mehr silbern.
"Hier, damit
du dich nicht verletzt." Giacomo reichte ihm eine mit Horn
verstärkte Lederscheide, an der Schnallen angebracht waren,
damit das Messer das Leder nicht berühren konnte, es würde
sofort hindurchschneiden.
Also schnallte er
das Messer fest und steckte es ein.
Währenddessen
befragte Lyra endlich das Alethiometer, wie sie es schon bei Will
getan hatte.
'Wer ist er?' Der
Zeiger zuckte schnell zwischen den Symbolen herum. 'Er ist stark, er
wird euch helfen. Erzähle ihm von den Gespenstern, bevor es zu
spät ist.' Das Alethiometer fügte oft noch etwas hinzu,
nachdem man es nicht fragte. Es hatte seinen eigenen Willen.
"Will, wir
können ihm trauen, erzähl ihm alles. Ach, und erzähl
ihm von den Gespenstern, es scheint wichtig zu sein."
"Woher
willst du das wissen?" Trunks stand noch leicht verwirrt von
allem, was er eben erfahren hatte, da.
"Ich hab das
Alethiometer befragt, und es hat mir gesagt, das du uns helfen
wirst."
"Das was?"
starrte Trunks Lyra verwirrt an.
"Ein
Wahrheitsmesser, ich stelle ihm eine Frage, und er antwortet mir,
sofern es mir gestattet ist, das zu wissen. Ich denke, er wird von
Schatten gelenkt, aber... Nein, das wird zu kompliziert. Vielleicht
ein anderes Mal, du wirst ja noch eine ganze Weile bei uns bleiben,
schätze ich."
"Ich würde
sagen, wir gehen nach oben, dann kann er die Geister sehen,"
unterbrach Giacomo Lyra und schritt voraus, sie gingen wieder auf
das Dach, an den Ort, an dem Lyra und Will Giacomo das erste Mal vor
etwa einer Stunde begegnet waren.